An diesem eher regnerischen Samstag haben sich zwölf Frauen und Männer beim Talschopf mit Markus Eichenberger, unserem Revierförster, getroffen. Wir wollten uns von ihm die vielen Veränderungen und Eingriffe im Wald, die wir zur Zeit beobachten, erklären lassen.
Allerdings gibt es ja diese kleinen Plakate, die Markus Eichenberger bei jeder Rodung anbringt und auf denen er uns über Ziel und Zwecke gerade dieses Eingriffes orientiert. Dafür möchte ich Markus an dieser Stelle danken.
Wir steigen ein paar Schritte aufwärts und stehen vor einer Neupflanzung, die von kritischen Stimmen „Soldatenfriedhof“ genannt wird. Dort wurden alte, kranke Eschen gerodet und an ihrer Stelle Traubeneichen und Fichten gepflanzt. Die jungen Bäume stehen in weissen, engen Rohren, die sie vor Wildbiss schützen sollen. Sie gefallen Vielen nicht, sie sind aber die besten, die es zur Zeit gibt. Anders als bei den früheren grünen Gitterrohren können die Äste nun nicht mehr seitwärts herauswachsen.
Warum aber sind die Bäume so nah beieinander gepflanzt?
Eichen müssen nah gepflanzt werden, weil sie sonst verbuschen, also buschartig wachsen. Die Fichten dazwischen sollen sie stützen, denn Eichen behalten das dürre Laub bis in den Winter hinein, bei Nassschnee könnten sie umkippen. Das werden nun die Fichten verhindern.
Und warum muss gleich ein ganzes Waldstück gerodet werden? Könnte man nicht auch die natürliche Verjüngung fördern?
Viele Laubbäume, z.B. Eiche, Nussbaum, Elsbeere, Edelkastanie können ohne Kahlschlag nicht heranwachsen, da sie nicht schattentolerant sind, sie können also nicht im Schatten grosser Bäume heranwachsen.
Wir wandern weiter dem Talhölzliweg entlang.
Dort kommen wir zu einer Stelle, wo der VVP (Verkehrs- und Verschönerungs-verein Pratteln) einen Waldrastplatz mit Sitzbänken, einer Feuerstelle und einem Dach bauen wird. Wir freuen uns darauf.
Vor etwa 30 Jahren wurde viel über das Waldsterben geschrieben und geredet. Es hiess damals, das komme vom sauren Regen und sauer werde der Regen durch die Abgase aus den Benzinmotoren.
Seither hat sich Vieles verbessert, die Automotoren lassen weniger Gase ab und verbrennen weniger Benzin. Aber der Wald ist deswegen nicht gesund, nein gar nicht. Wir sehen dies an den vielen dürren Bäumen und an den Kronen, die ausgelichtet sind, als hätte der Laubfall schon eingesetzt. Besonders betroffen sind die Buchen. Viele Stämme haben schwarze Flecken, wie von Russ. Das weist auf eine Nekrose hin, also ein Absterben der Rinde.
Wir danken Markus für die vielen interessanten Dinge, die wir erfahren haben. Bericht: Christine Vögtli